"Wir sind gespannt, ob die Arbeitgeber:innen die vergangenen Monate nicht ungenutzt verstreichen ließen. Mit den ersten Tarifverhandlungen im Einzel- und Versandhandel am 8. Mai in Hamburg ergibt sich nach sechs Monaten eines erzwungenen ‚Stillstand‘ wieder eine neue Chance, den Tarifkonflikt im Handel insgesamt und damit die Streiks zu beenden“, erklärt Marcel Schäuble, Landesfachbereichsleiter Handel und Verhandlungsführer der ver.di in Hessen: „Das setzt allerdings bei den Arbeitgeber:innen eine neue Einsicht voraus: Die wirtschaftliche Situation der nicht zu den ‚Spitzenverdiener:innen‘ gehörenden Beschäftigten sowohl des Einzel- und Versandhandels als auch des Groß- und Außenhandels wird seit zwei Jahren maßgeblich bestimmt durch höchste Preise bei den Lebenshaltungskosten wie Ernährung, Sprit und Energie. Damit gingen enorme Verluste einher, die nicht einmal annähernd durch die bisherigen ‚freiwilligen‘ Vorweganhebungen im Oktober letzten und April dieses Jahres ausgeglichen werden konnten. Dies wurde von den Arbeitgeber:innen in den Tarifverhandlungen bisher nicht ausreichend berücksichtigt. Wir hoffen in Hamburg auf ein deutliches Zeichen der Vernunft, das uns einem Tarifabschluss näherbringt.“
Der Streik- und Aktionstag am 8. Mai 2024 wird von Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof, Galeria Markthalle, H&M Hennes & Mauritz, Ikea, Kaufland, Metro, Parfümerie Douglas, Penny, Primark, Rewe-Logistik, Rewe-Verkauf und Zara. In größeren Städten werden die Streikenden ein Flugblatt an Kund:innen und Beschäftigte verteilen, um auf ihre Lage und die Situation bei den Tarifverhandlungen hinzuweisen. Die Leser:innen werden gebeten, sich per Mail beim Handelsverband Hessen für eine Lösung des Tarifkonflikts einzusetzen.
ver.di fordert in Hessen für die etwa 235.000 Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel 2,50 Euro mehr pro Stunde sowie 13 Prozent, mindestens 400 Euro, für die rund 120.000 Angestellten im Groß- und Außenhandel/Verlage.