Nach zwei Wochen bundesweiter Warnstreiks gehen heute die Verhandlungen für die rund eine Million Tarifbeschäftigten der Länder in die dritte und entscheidende Runde. Besonders im Fokus stehen die Beschäftigten der Unikliniken, für die ver.di angesichts der Belastungen durch die andauernde Corona-Pandemie 300 Euro mehr fordert.
Der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke hatte im Vorfeld der Verhandlungen deutlich gemacht, dass es keinen Abschluss gibt ohne deutliche Verbesserungen für die Beschäftigten des Gesundheitsbereichs. Werneke kritisierte den Kurs der in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) organisierten Landesregierungen scharf: „Die Finanzminister der Länder leben teilweise in einer Welt alternativer Fakten: Sie wischen Corona als temporäre Belastung vom Tisch und negieren gleichzeitig die jüngste Steuerschätzung, die ihnen satte Mehreinnahmen prognostiziert. In den Kliniken ist die Lage dramatisch. Wir nehmen die Ministerpräsidentenkonferenz daher beim Wort: Eine Aufwertung im Gesundheitswesen duldet keinen Aufschub mehr!“
Die Empörung der Beschäftigten über das Verhalten der Arbeitgeber in den Ländertarifverhandlungen sei von Tag zu Tag gewachsen. Werneke stellte daher klar: „Wir fordern die Länder auf, ihre Verweigerungshaltung in den Verhandlungen aufzugeben, in der dritten und entscheidenden Runde allen Beschäftigten entgegenzukommen und vor allem den besonderen Belastungen im Gesundheitswesen Rechnung zu tragen. Ohne ein spürbares Entgegenkommen dort ist eine Einigung nicht denkbar.“
Engagiert, aktiv und wütend über die mangelnde Wertschätzung der Länder-Arbeitgeber: So nehmen die ver.di-Verhandler*innen die TdL-Vertreter heute in Potsdam in Empfang und setzen den Kampf um mehr Geld und bessere Bedingungen am Verhandlungstisch fort: Wir halten Euch auf dem Laufenden!